Im Schweizer Wald wächst nach wie vor mehr Holz nach als geerntet wird. Gemäss Forststatistik ernteten die Waldeigentümer im Zeitraum 2018–2022 jährlich zwischen 4,6 und 5.2 Millionen Kubikmeter Holz. Das BAFU setzt sich deshalb für eine vermehrte Nutzung von einheimischem Holz ein.
Die Nutzung der erneuerbaren Ressource Holz verbessert die CO2-Bilanz der Schweiz, verhilft Randgebieten zu Arbeitsplätzen und trägt durch regionale Wirtschaftskreisläufe zur Schonung der Umwelt bei. Es können so Synergien zur Erhaltung der Biodiversität und der Schutzfunktion geschaffen werden, was letztlich zu einem wichtigen Beitrag für eine Grüne Wirtschaft (green economy) führt. Aber das Potenzial wird nicht vollständig ausgeschöpft, weil seit Jahrzehnten weniger genutzt wird als nachwächst – insbesondere im Privatwald und in Gebirgswäldern. So hat die Schweiz im europäischen Vergleich einen der höchsten Holzvorräte. Ziel der Waldpolitik 2021 - 2024 des Bundesrates ist es, das nachhaltig nutzbare Holznutzungspotenzial unter Berücksichtigung der standörtlichen Bedingungen auszuschöpfen.
Entwicklung der Holzernte
Die jährliche Nutzungsmenge beträgt für die Periode 1990-2022 im Durchschnitt rund 5 Millionen Kubikmeter Holz. Nadelholz und Laubholz werden unterschiedlich stark genutzt. Die hohe Nachfrage nach Nadelholz führt zu einer mehr als zweimal stärkeren Nutzung als beim Laubholz. Folgende Holzsortimente werden verkauft: Stammholz für die Sägewerke (49%), Industrieholz für Papierfabriken und Holzplattenwerke (10%) und Waldenergieholz für Holzfeuerungen (44%). Seit 2005 gibt es eine Sortimentsverschiebung, wobei der Anteil an Energieholz immer mehr zunimmt und sich die Mengen an Stammholz und Industrieholz verringern.
Mit 1'064’275 m3 verzeichnete der Kanton Bern 2022 schweizweit die höchste Erntemenge, gefolgt von den Kantonen Zürich (485’828 m3), Waadt (402'612 m3). Graubünden (371'816 m3), und Aargau (371'587 m3). Das genutzte Holz stammt zu rund zwei Dritteln aus Wäldern von öffentlich-rechtlichen Waldeigentümern wie Gemeinden und Korporationen. Ein Drittel der Holzernte stammt aus Privatwald.
Details zur Entwicklung der Holzernte in der Schweiz:
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Der Verkauf von Holz ist die Haupteinnahmequelle der Schweizer Forstbetriebe und bringt Einnahmen von rund 188 Millionen Franken pro Jahr (42% der Gesamteinnahmen). Bestimmend für die Holznutzung und die Holzverwendung sind Produktionskosten und Erlöse. Die Preise sind abhängig von natürlichen Ereignissen (wie Stürme) sowie von den internationalen Märkten und der jeweiligen Konjunkturlage. Dem stehen die Lohnkosten als grösster Ausgabenposten der Forstbetriebe gegenüber. Holzerlöse und Lohnkosten haben sich seit den 1980er Jahren gegenläufig entwickelt: Während die Rohholzpreise bei Fichte/Tanne in den letzten Jahrzehnten von rund 250 auf 100 CHF/m3 deutlich sanken, stiegen die Lohnkosten kontinuierlich.
Weiterführende Informationen
News
Links
Dokumente
Optimierung der Waldnutzung (PDF, 420 kB, 08.12.2017)Bericht des Bundesrates in Erfüllung des Postulates 13.3924 Jans vom 27. September 2013
Fachlicher Bericht im Zusammenhang mit dem Bericht zum Postulat 13.3924 Jans „Optimierung der Waldnutzung“ (PDF, 733 kB, 05.12.2017)Im Auftrag des BAFU
Entwicklung der Rohholzpreise und der Lohnkosten in der Forstwirtschaft - Eine Zeitreihe von 1919/1939 bis 2014 (PDF, 1 MB, 30.06.2015)Studie im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt BAFU mit Unterstützung von Waldwirtschaft Schweiz WVS.
Letzte Änderung 05.09.2023