Doubs

In den vergangenen Jahren hat sich der Zustand des Ökosystems des Doubs verschlechtert. Mit vereinten Kräften wollen die französischen und die schweizerischen Behörden die Qualität des Wassers und der aquatischen Lebensräume im französisch-schweizerischen Grenzfluss verbessern.

Der mittlere Abschnitt des Doubs, der die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich bildet, ist ein bedeutendes Fischgewässer und von aussergewöhnlichem natürlichem und landschaftlichem Wert. Ausserdem wird der Doubs zur Stromerzeugung genutzt.

Seit mehreren Jahren verschlechtert sich das Ökosystem des Doubs deutlich: Fische leiden unter Pilzbefall und unter einer erhöhten Sterblichkeit nach dem Laichen, und Algen breiten sich aus.

Um die Problematik in ihrer Gesamtheit anzugehen, wurde 2011 eine binationale Gouvernanzstruktur eingerichtet. In diesem Rahmen wurden drei landesübergreifende Arbeitsgruppen geschaffen.


Landesübergreifende Arbeitsgruppen

Verbesserung der Wasserqualität und des aquatischen Lebensraums: Diese Arbeitsgruppe befasst sich mit den umweltbezogenen Aspekten des Doubs wie Wasserqualität, Artenschutz und Gewässermorphologie. Neben Vertreterinnen und Vertretern der Umweltfachstellen der Kantone Neuenburg, Jura und Bern sowie der regionalen und nationalen französischen Behörden ist der Bund durch das BAFU in dieser Arbeitsgruppe vertreten.

Fischereikommission: Sie befasst sich mit Fragen im Zusammenhang mit der Fischerei im Doubs, mit den Fischen und ihren Lebensräumen. Das BAFU vertritt den Bund in der Arbeitsgruppe, der auch Vertreterinnen und Vertreter der Kantone Neuenburg und Jura sowie der französischen Fischereibehörden angehören.

Abflussbewirtschaftung: Sie beschäftigt sich mit sämtlichen Fragen im Zusammenhang mit der Wasserkraftnutzung. Die Arbeitsgruppe steht unter dem gemeinsamen Vorsitz des Bundesamtes für Energie (BFE) und der Direction Régionale de l'Environnement, de l'Aménagement et du Logement (DREAL) der Region Franche-Comté, die auf französischer Seite für die Energieproduktion zuständig ist. Die Fachstellen der Kantone Neuenburg und Jura sind ebenfalls in der Schweizer Delegation vertreten.

Nationale Arbeitsgruppe

Nationaler Aktionsplan für den Doubs

Der Bund hat gemeinsam mit den Kantonen Neuenburg und Jura einen nationalen Aktionsplan für den Doubs ausgearbeitet. Darin werden die vierzehn Empfehlungen aufgegriffen, welche vom Ständigen Ausschuss der Berner Konvention anlässlich seiner Plenarsitzung vom 3. bis zum 6. Dezember 2013 abgegeben wurden. Der Aktionsplan bezweckt die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Ökosysteme, die entlang der schweizerisch-französischen Grenze und auf jurassischem Boden mit dem Doubs verbunden sind, sowie den nachhaltigen Schutz der für den Fluss und seine Zuflüsse typischen Lebensgemeinschaften. Insbesondere soll das Überleben des einzigartigen Apron (Zingel asper) gesichert werden, der im Doubs lebt.

Apron oder Roi du Doubs

Der Apron, auch Roi du Doubs oder Rhone-Streber genannt, ist ein kleiner Fisch aus der Familie der Echten Barsche (Percidae). Hierzulande kommt er nur im jurassischen Sektor des Doubs vor. Als eines der am stärksten gefährdeten Wirbeltiere Europas ist der Apron im Anhang II der Berner Konvention als streng geschützte Art aufgeführt. In der Schweiz gilt der Apron als eine vom Aussterben bedrohte prioritäre Art. Mit einer im Jahr 1999 vom BAFU in Auftrag gegebenen Studie wurde die genaue Verbreitung dieser Art im Doubs untersucht und ihre Populationsgrösse geschätzt. Seitdem führen der Bund und der Kanton Jura gemeinsam ein Monitoring des Apron durch.

Weiterführende Informationen

Dokumente

Schlussbericht Doubs (PDF, 3 MB, 18.05.2020)Echtzeit Erfassung von Pflanzenschutzmitteln und ausgewählten Abwasser-Markersubstanzen im Doubs mittels MS2field Trailer und Pyrethroid Spezialanalytik

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Letzte Änderung 16.06.2023

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