Biodiversität: Monitoringprogramme

Das heutige System zur Überwachung im Bereich Biodiversität setzt sich zusammen aus mehreren Monitoringprogrammen und -projekten.

Die Erfassung und Überwachung der Biodiversität dient zur Definition von Fördermassnahmen.

Das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Konvention von Rio 1992) verlangt unter anderem, dass die Vertragsstaaten die Biodiversität auf ihrem Gebiet untersuchen und beobachten.

Biodiversitätsmonitoring BDM

Das BDM ist ein langfristiges Umweltbeobachtungsprojekt. Es ist vergleichbar mit anderen Programmen des BAFU wie etwa dem Landesforstinventar (LFI) und der Nationalen Bodenbeobachtung (NABO).

Wirkungskontrolle Biotopschutz Schweiz

Das von BAFU und WSL 2011 gemeinsam lancierte Projekt «Wirkungskontrolle Biotopschutz Schweiz» geht der Frage nach, ob sich die Biotope von nationaler Bedeutung gemäss ihrer Schutzziele entwickeln und in ihrer Fläche und Qualität erhalten bleiben.

Die Wirkungskontrolle ist ein Langzeitmonitoring. Sie dient als Frühwarnsystem für Bund und Kantone.

Agrarumweltindikatoren ALL-EMA

Im Auftrag des BAFU und des Bundesamtes für Landwirtschaft BLW entwickelt Agroscope das Langzeitmonitoringprogramm «Arten und Lebensräume Landwirtschaft - Espèces et milieux agricoles» (ALL-EMA).

ALL-EMA misst die Entwicklung der Arten- und Lebensraumvielfalt in der Kulturlandschaft und zeigt, ob die Umweltziele Landwirtschaft erreicht wurden. Das Programm wurde gezielt komplementär zu den nationalen Monitoringprogrammen des BAFU konzipiert und ist in das Konzept der Agrarumweltindikatoren des BLW integriert.

Rote Listen

Rote Listen sind anerkannte wissenschaftliche Fachgutachten, in denen der Gefährdungsgrad von einheimischen Arten sowie von Lebensräumen dargestellt ist. Die Projekte für Rote Listen werden vom BAFU koordiniert. Zurzeit liegen für 28 Organismengruppen sowie für die Lebensräume Rote Listen vor.

Datenzentren Biodiversität und Landschaft

Die nationalen Datenzentren verwalten in ihren Datenbanken verschiedene Datensätze zur Biodiversität. Datensätze werden von öffentlichen Akteuren sowie auch von privaten Personen und Institutionen erfasst.

Das BAFU führt Datenzentren auf Ebene Art in enger Zusammenarbeit mit Info Species, dem Verbund der faunistischen und floristischen Daten- und Informationszentren der Schweiz, zu:

  • Tiere (CSCF, Vogelwarte)
  • Pflanzen (InfoFlora)
  • Pilze (Swissfungi)
  • Flechten (SwissLichens)
  • Moose (NISM)

Auf ökosystemarer Ebene gibt es das Datenzentrum Natur und Landschaft  (DNL). Mit dem DNL verfolgen BAFU und WSL das Ziel, bestehende Objektinventare (Moore, Auen, Trockenwiesen, usw.) des Bundes in einer Datenbank zu vereinen und mit den anderen Datenzentren des BAFU zu verbinden.

Die meisten Daten auf ökosystemarer Ebene sind Teil der Bundesdateninfrastruktur (BAFU, BFS, swisstopo) und im Katalog der Geobasisdaten des Bundesrechts (GeoIV Anhang 1) aufgeführt.

Fischereistatistik

Das BAFU sammelt Daten zur Fischerei und wertet sie aus. So können Veränderungen erkannt werden. Zahlen existieren zu folgenden Bereichen:

  • Fänge der Berufsfischerei
  • Fänge der Angelfischerei
  • Fischbesatz
  • Fischzucht
  • Fischimport
  • Fischsterben

Jagdstatistik

Das BAFU aktualisiert jedes Jahr die eidgenössische Jagdstatistik. Die Kantone erheben die Daten und liefern sie dem Bund. Die Jagdstatistik dokumentiert die Entwicklung

  • der Wildtierbestände,
  • der Abschüsse,
  • der Anzahl Jagdberechtigter, Wildhüter und Jagdaufseher,
  • des Fallwildes,
  • der Wildschweinschäden,
  • die Ausbreitung von nicht einheimischen Tierarten (Neozoa) in der Schweiz.

Weiterführende Informationen

Dokumente

Kontakt
Letzte Änderung 22.01.2021

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