Klimakonferenz in Doha beschliesst zweite Kyoto-Periode

Bern, 08.12.2012 - Die UNO-Klimakonferenz in Doha (Katar) ging am 8. Dezember 2012 mit einer Einigung zu Ende. Das Kyoto-Protokoll wird bis 2020 weitergeführt. Für die Zeit danach wurde der Abschluss eines umfassenden Klimaabkommens bekräftigt. Aus Sicht der Schweizer Delegation wurde damit das Minimalziel erreicht.

Das Resultat der UNO-Klimakonferenz von Doha, die am Samstag, 8. Dezember 2012, zu Ende gegangen ist, fällt aus Sicht der Schweizer Delegation zwiespältig aus. Positiv ist die Weiterführung des Kyoto-Protokolls und die Zustimmung zu einer zweiten Verpflichtungsperiode (Kyoto 2) durch die EU, Australien, Norwegen, die Schweiz, Liechtenstein, Monaco, Kroatien und Island. Dadurch wird das bislang einzige verbindliche Abkommen zur Verminderung der Klima schädigenden Treibhausgase bis 2020 weitergeführt.

Weniger positiv ist folgender Umstand: Die in Kyoto 2 engagierten Länder sind für rund 14 Prozent des weltweiten Treibhausgasausstosses verantwortlich. Der Ausstoss der anderen grossen Verursacher wie unter anderem die USA, China, Japan, Brasilien, Südafrika, Indien oder Kanada ist damit nicht abgedeckt. Diese Staaten bekräftigten zwar ihr letztes Jahr in Durban angekündigtes Engagement und sagten eine gewisse Reduktion ihres Ausstosses zu. Zu verbindlichen Zielen wollten sie sich jedoch einmal mehr nicht verpflichten.

Damit, und mit den in Kyoto 2 gesteckten Zielen, sind die Staaten weit davon entfernt, die 2-Grad-Grenze einzuhalten, innerhalb welcher der Klimawandel als noch bewältigbar gilt. Immerhin bekräftigten alle Staaten den 2011 an der Klimakonferenz von Durban gefällten Entscheid, bis 2020 ein Klimaabkommen auf die Beine zu stellen, das alle Staaten und nicht nur die Industrieländer in die Pflicht nimmt. Zudem wurde den Entwicklungsländern die Weiterführung von Finanzhilfen zugesagt für die Bewältigung des Klimawandels. Auch die Schweiz führt ihre Finanzhilfe im bisherigen Rahmen fort und wird diese weiter ausbauen.

Aus Sicht der Schweizer Delegation hat Doha nur das Minimalziel erreicht. Es sind weiterhin grosse Anstrengungen nötig, um den nötigen Umbau hin zu einer Klima verträglichen und somit CO2-armen Wirtschaft und Gesellschaft zu bewerkstelligen. Auch wenn die an den internationalen Klimaverhandlungen beschlossenen Massnahmen nicht genügend sind, führt an solchen Treffen vorläufig kein Weg vorbei. Die Schweiz kann in diesem Forum als Kleinstaat mit dem gleichen Stimmrecht wie die grossen Staaten ihre Interessen vertreten.


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