IPBES

Die zwischenstaatliche Plattform für Biodiversität und Ökosystemleistungen (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, IPBES), auch Weltbiodiversitätsrat genannt, ist ein wissenschaftliches Gremium, das 2012 im Rahmen der Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde. IPBES verfolgt das Ziel, der Politik und der Gesellschaft fundierte wissenschaftliche Informationen über den Zustand und die Entwicklung der biologischen Vielfalt und ihrer Ökosystemleistungen zur Verfügung zu stellen.

Um die Ursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt erfolgreich zu bekämpfen, müssen Politiken und Massnahmen wissenschaftlich untermauert sein. IPBES gilt als die massgebende, unabhängige und glaubwürdige Quelle für fundierte multidisziplinäre Wissenschaft über Biodiversität und Ökosystemleistungen. Damit ist ihre Rolle massgebend als Grundlage für politische für Entscheidungsträger auf nationaler und internationaler Ebene.

IPBES setzt sich aus Mitgliedstaaten, Experten und Beobachtern (z.B. UNO Institutionen, Universitäten, Forschungseinrichtungen) zusammen. Derzeit sind 139 Staaten Mitglied von IPBES, darunter auch die Schweiz. Die Mitgliedstaaten nehmen an IPBES-Plenarversammlungen teil und fassen Beschlüsse über die Strategie von IPBES und deren Arbeitsprogramm. Regierungen nominieren WissenschaftlerInnen für zeitlich befristete Expertengruppen. Diese Experten tragen ihrerseits als AutorenInnen zur Arbeit von IPBES bei. Zahlreiche Schweizer Forschende sind als Experten in der Erarbeitung der IPBES Berichte involviert. Zusätzlich ist die Schweiz über einen Forscher der Universität Bern im multidisziplinären Expertenrat von IPBES vertreten.

Durch ihre wissenschaftlich rigoros erarbeiteten Berichte stellt IPBES faktengestützte, objektive und politisch relevante Informationen zur Verfügung. Die IPBES Plenarversammlung in 2019 hat den globalen Bericht zum Zustand der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen genehmigt. Er basiert auf vier regionalen Auswertungsberichten. Die Leitung für die Erarbeitung des regionalen Berichtes für Europa und Zentralasien war an der Universität Bern angesiedelt und wurde von der Schweiz finanziell unterstützt.

Der globale IPBES-Bericht beschreibt die wichtige Rolle der Biodiversität für die Lebensqualität der Menschen weltweit und dokumentiert den Verlust der Artenvielfalt in den vergangenen 50 Jahren. Die Hauptgründe für den Rückgang der Biodiversität sind die übermässige Nutzung der natürlichen Ressourcen, der Klimawandel, die Verschmutzung der Umwelt sowie eingewanderte, gebietsfremde Arten. Der Bericht ist das bisher umfassendste globale Assessment zum Zustand der Biodiversität und der Ökosystemleistungen und hat eine weitreichende Bedeutung für die Weiterentwicklung der nationalen und internationalen Biodiversitätspolitik.

Damit bildet der globale Bericht zusammen mit weiteren thematischen Berichten von IPBES auch die wissenschaftliche Grundlage für die internationalen biodiversitäts-relevanten Abkommen. So hat IPBES insbesondere auch zur Verabschiedung des neuen globalen Rahmenwerks von Kunming-Montreal für die Biodiversität ihren Beitrag geleistet.

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Letzte Änderung 11.04.2023

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