In den ersten 25 Jahren, d.h. zwischen 1997 und 2021, wurden insgesamt 665 Projekte mit rund 84 Millionen Franken in allen relevanten Umweltbereichen unterstützt:
In gewissen Umweltbereichen wie Abfall, Recycling und Rohstoffe oder im Emissionsschutz eignen sich technologische Lösungen besonders gut, um die dort anstehenden Umweltprobleme anzugehen. So wurden verschiedene Projekte für die Phosphor-Rückgewinnung aus dem Klärschlamm oder die Weiterentwicklung eines Verfahrens zur Abtrennung von Dioxin aus der Flugasche von KVA unterstützt. Im Bereich der Biodiversität steht eher das Monitoring im Fokus. Es wurde zum Beispiel ein Verfahren für eine automatisierte Erfassung und Bestimmung der Anzahl und Arten an Fischen, die eine Fischpassage durchschwimmen, entwickelt.
Im Rahmen der Massnahmen zur Stärkung der Ressourceneffizienz und der Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft wurden der Auftritt von Schweizer Firmen an wichtigen internationalen Umweltmessen sowie verschiedene weitere Aktivitäten finanziert. Seit 2014 wird das im Auftrag des Bundes neu gegründete Schweizer Netzwerk zur Verbesserung der Ressourceneffizienz in Unternehmen, genannt Reffnet, unterstützt.
ARAMIS-Datenbank
Alle Projekte sind mit ausführlichen Angaben auch in ARAMIS, der Forschungsdatenbank des Bundes, aufgeführt. Sie können über die Eingabemaske «Projektsuche» nach Stichworten oder unter „UTF“ abgerufen werden.
Projektbeispiele
Alle 5 Jahre erstellt das BAFU im Auftrag des Bundesrates einen Bericht zur Wirkung der Umwelttechnologieförderung zuhanden der eidgenössischen Räte.
Die geförderten Projekte haben einen klaren Nutzen für die Umwelt. Diese Wirkung wurde im Rahmen einer Evaluation der Umwelttechnologieförderung anhand einzelner Beispiele detailliert angeschaut (Link auf Evaluationsbericht). Eine Zusammenfassung der Resultate aus der Evaluation und eine generelle Übersicht über den Finanzierungszeitraum 2017-2021 findet sich im Bericht des Bundesrates (Umwelttechnologieförderung 2017-2021). Die folgenden Projektbeispiele stammen z.g.T. aus diesem Bericht.
Reffnet - Kompetenzaufbau und Beratung für mehr Ressourceneffizienz:
Dünger aus Urin

Das von der Eawag entwickelte und patentierte Verfahren erlaubt es, Stickstoff und Phosphor aus getrennt gesammeltem Urin zurückzugewinnen und als Dünger aufzubereiten. Die Vuna GmbH hat als Spin-off der Eawag die Lizenz für die Nutzung und Weiterentwicklung der Technologie. Im Rahmen des UTF-Projektes wurde eine mobile Anlage entwickelt, um das Verfahren vor Ort zu testen und zu demonstrieren. Inzwischen hat die Firma Laufen als renommierte Partnerin von Vuna eine neuartige Trenntoilette entwickelt. Die Trenntoiletten sind zusammen mit der Vuna-Aufbereitungsanlage an der Eawag bereits im grossen Stil etabliert und sollen in weiteren Institutionen wie bei der EPFL installiert werden. (Umwelttechnologieförderung 2017-2021 S. 24, Vuna-Mobil (Vuna-Mobil: Düngerproduktion aus Urin) - Grunddaten)
Fireforce – Holzheizungen, die ohne Filter auskommen
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Fireforce hat eine Feuerungsanlage für Holzschnitzel entwickelt. Dank des optimal gesteuerten Verbrennungsprozesses können die Emissionsvorgaben der Luftreinhalteverordnung (LRV) auch ohne nachgeschalteten Filter und ohne vorgängige Trocknung des Holzes eingehalten werden. Zudem hat das Verfahren einen hohen thermischen Wirkungsgrad und spart so Material und Energie. Das Verfahren wurde zuerst mit einer 130 kW-Anlage getestet und bis zum Projektende mit einem 500kW-Heizkessel in der Gemeinde Champagne (VD) weiterentwickelt. Der 500kW-Heizkessel ist nun an das Fernwärmenetz der Gemeinde angeschlossen. (Umwelttechnologieförderung 2017-2021 S. 28, Fireforce - Chauffage avec combustion optimisée - Phase 2 (Prototype mobile de chauffage à bois Fireforce avec combustion optimisée - Phase 2) - Grunddaten)
P-Recycling aus Klärschlamm

Das Umweltschutzgesetz verlangt die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm mit dem Ziel, diesen wieder als Nährstoff in der Landwirtschaft oder als P-Säure in der Industrie einzusetzen und so primäre Ressourcen zu schonen. Die bereits existierenden Verfahren sind aber zum Teil noch nicht grossindustriell geprüft, für die Verhältnisse auf Schweizer ARA ungeeignet oder das entstehende Produkt aufgrund seiner chemischen Form oder der Schwermetallbelastung nicht als Ausgangsprodukt wie z.B. für Dünger einsetzbar. In verschiedenen Projekten wurden in Frage kommende Technologien in industriellem Massstab getestet und die kritischen Punkte herausgearbeitet. Keines der Projekte konnte die Resultate direkt in die Praxis umsetzen. Sie dienen aber für die weitere Entscheidfindung oder als Basis für die Weiterentwicklung und sind damit ein wichtiger Meilenstein für die Umsetzung in die Praxis. (Umwelttechnologieförderung 2017-2021 S. 27, P-Rückgewinnung ARA Thunersee (Machbarkeitsstudie Phosphor-Recycling ARA Thunersee) - Grunddaten)
Dauerhafte Speicherung von CO2 in Beton

Um die hohen CO2-Emissionen von Beton zu reduzieren, hat die Firma Neustark zusammen mit der ETH Zürich ein Verfahren entwickelt, mit dem CO2 aus der Luft dauerhaft in Recycling-Betongranulat gespeichert wird. Im UTF-Projekt wurde das Verfahren im industriellen Massstab getestet. Dabei zeigte es sich, dass dadurch nicht nur CO2 gebunden wird, sondern durch die verbesserten mechanischen Eigenschaften des Granulates im Vergleich zu unbehandelten Recyclinggranulat auch weniger Zement beigemischt werden muss, was zur weiteren Einsparung von Treibhausgasemissionen führt. (Umwelttechnologieförderung 2017-2021 S. 30, Recarb — CO2 negatives Betonrecycling mittels Karbonatisierung - Grunddaten)
Unkrautbekämpfung im Gleisbereich der SBB

Als Alternative für den Einsatz des hochproblematischen Glyphosats, um die Sicherheit der Gleisanlagen der SBB zu gewährleisten, wurde das Abbrühen mit Heisswasser getestet. Der Aufwand für die Heisswasseraufbereitung macht den Nutzen durch den Glyphosat-Verzicht aber wett. Die grösste Umweltwirkung ergab sich durch die Erkenntnis aus der parallel durchgeführten Bildaufnahme, dass weniger Vegetationskontrolle im Gleisbereich notwendig ist als bisher angenommen. Je nach Standort wirkt auch das Mähen genügend dezimierend oder es ist gar keine Vegetationskontrolle nötig. (Umwelttechnologieförderung 2017-2021 S. 32, Heisswasser als Glyphosat Alternative für den Bahnnetzunterhalt (Heisswasser als Glyphosat Alternative für den Bahnnetzunterhalt) - Grunddaten)
Weiterführende Informationen
Letzte Änderung 24.06.2025