Massnahmen gegen Lichtverschmutzung

Wie kann man vor Dunkelheit schützen und gleichzeitig für eine qualitativ gute und umweltbewusste Beleuchtung sorgen? Verschiedene Instrumente wie der 7-Punkte-Plan zur Begrenzung von Lichtemissionen und die Relevanzmatrix ermöglichen es, das Licht am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, in der richtigen Intensität und mit dem geeigneten Spektrum einzusetzen.

7-Punkte-Plan

Lichtemissionen sind gemäss Artikel 11 Absatz 1 des Umweltschutzgesetzes (USG) in erster Linie mit Massnahmen an der Quelle zu begrenzen. Solche Massnahmen ergeben sich aus den nachfolgend dargestellten sieben Grundsätzen zur Begrenzung von Lichtemissionen, die sowohl im Rahmen von Bewilligungsverfahren durch die zuständigen Behörden als auch von Privatpersonen, z. B. bei dekorativer Beleuchtung, angewendet werden können.

Grundsätze zur Begrenzung von Lichtemissionen im Überblick (7-Punkte-Plan)

[1] Notwendigkeit

Braucht es eine Beleuchtung?

→ Nur beleuchten, was beleuchtet werden muss.

→ Bestehende Beleuchtungen miteinbeziehen.

[2] Intensität / Helligkeit

Wie hell muss die Beleuchtung sein?

→ Nur so hell beleuchten, wie nötig.

→ Umgebungshelligkeit miteinbeziehen.

[3] Lichtspektrum / Lichtfarbe

Ist das Lichtspektrum richtig gewählt?

→ Lichtspektrum auf Beleuchtungszweck und
    Umgebung abstimmen.

→ Möglichst warmweisse LED einsetzen
    (< 3000 Kelvin).

[4] Auswahl und Platzierung der Leuchten

Ist der passende Leuchtentyp gewählt und geeignet platziert?

→ Die Beleuchtung soll möglichst präzise und ohne
    unnötige Abstrahlungen in die Umgebung
    erfolgen.

[5] Ausrichtung

Sind die Leuchten optimal ausgerichtet?

→ Grundsätzlich von oben nach unten beleuchten.

→ Die Leuchten bei der Montage präzise
    ausrichten.

[6] Zeitmanagement / Steuerung

Wann braucht es welche Beleuchtung?

→ Die Beleuchtung nach Tages- bzw. Nachtzeit
    und nach Jahreszeit steuern.

→ Das Licht nur dann einzuschalten, wenn es auch
    tatsächlich benötigt wird.

[7] Abschirmungen

Sind Abschirmungen vorzusehen?

→ Zusätzliche Abschirmungen in spezifischen
     Problemfällen.

Relevanz-Matrix

Relevanz-Matrix

Die Auswirkungen der Lichtemissionen einer Beleuchtungsanlage in einer bestimmten Umgebung hängen hauptsächlich von zwei Kriterien ab:

  • Ausmass der Lichtemissionen in den Aussenraum: Die Strassenbeleuchtung hat z. B. einen grösseren Einfluss auf die Umgebung als kleine dekorative Lampen auf Privatgrundstücken.
  • Sensitivität der Umgebung: Die gleiche Beleuchtung wird z. B. in einem Naturschutzgebiet (hohe Empfindlichkeit) grössere Auswirkungen haben als in einem Stadtzentrum (geringe Empfindlichkeit).

Je nachdem, wie gross die Lichtemission einer Anlage ist (y-Achse) und wie sensitiv die Umgebung ist, in der sie steht (x-Achse), ergibt sich ein Relevanzindex von 0 bis 4. Je grösser der Zahlenwert, desto höher die Relevanz und desto aufwändigere Massnahmen müssen getroffen werden, um die Emissionen vorsorglich anhand des obengenannten 7-Punkte-Plans zu begrenzen. 

Praxisbeispiele

Ein nächtlicher Spaziergang: «Wird Licht sparsam eingesetzt, sind die Effekte wirkungsvoller»

Immer mehr Schweizer Städte bemühen sich, die Lichtverschmutzung zu begrenzen. Wie gut gelingt das? Ein nächtlicher Spaziergang durch Bern mit den BAFU-Fachleuten Danielle Hofmann und Alexander Reichenbach.

Praktische Tipps: «Wie viel Beleuchtung braucht es wirklich?»

Wir alle können dazu beitragen, unnötige Lichtemissionen zu vermeiden – ob Hauseigentümer, Geschäftsbesitzerin oder Mieter. Dabei helfen einige einfach umsetzbare Tipps, mit denen sich gleichzeitig Energie und Geld sparen lässt.

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Letzte Änderung 03.01.2023

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