Umweltschutzziele und Entwicklungsziele müssen in der Entwicklungszusammenarbeit Hand in Hand gehen. In diesem Sinne arbeitet das BAFU eng mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) zusammen.
In einer beeinträchtigten Umwelt kann letztlich keine Entwicklung stattfinden, denn das Entwicklungspotenzial hängt unmittelbar vom Zustand der Ökosysteme ab. Aus diesem Grund zählt der Schutz der Umwelt zu den Zielen des Bundes im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und ist Teil seiner Entwicklungspolitik.
Die Entwicklungsländer legen den Schwerpunkt naturgemäss auf jene Bereiche, die einen sofortigen wirtschaftlichen Nutzen versprechen. Das Engagement der Industrieländer und insbesondere der Schweiz für den Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen ist deshalb unverzichtbar. Vor allem die Erhaltung der Klimastabilität, der biologischen Vielfalt und der Bodenfruchtbarkeit sind grundlegende Voraussetzungen für die weltweite Ernährungssicherheit und die Armutsbekämpfung.
Es liegt im Interesse der Schweiz, dass sich die Umweltpolitik und die Entwicklungspolitik gegenseitig unterstützen. Ziel ist eine bessere Einbindung der Umweltaspekte in die Entwicklungszusammenarbeit und umgekehrt. Folglich sollten Programme und Projekte systematischer auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft werden. Die Grundsätze der Entwicklungspolitik, die insbesondere auf eine verstärkte Aneignung des Entwicklungsprozesses durch die Entwicklungsländer abzielen, dürfen die Wirksamkeit der Hilfe aus ökologischer Sicht nicht beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, dass die Entwicklungszusammenarbeit die Grundsätze des Umweltschutzes respektiert und die Entwicklungsländer ihre Kapazitäten zur Führung und Bewältigung der Entwicklung – namentlich im Umweltbereich – ausbauen.
Die Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017–2020 sieht denn auch eine verstärkte Berücksichtigung der Umwelt und eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen vor. Die internationale Zusammenarbeit hat den Auftrag, zur Umsetzung von multilateralen Umweltabkommen durch die Schweiz beizutragen und sich in den Entwicklungsgremien, an denen die Schweiz beteiligt ist, für die Umwelt zu engagieren. Entwicklungsprojekte dürfen keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben, sondern müssen im Gegenteil zu deren Schutz beitragen.
Die Umsetzung der von den Vereinten Nationen im September 2015 verabschiedeten Ziele für eine nachhaltige Entwicklung ist eine gute Möglichkeit, die Umwelt- und Entwicklungsagenden näher zusammenzuführen.
Enge Zusammenarbeit zwischen BAFU, DEZA und SECO
Das BAFU unterstützt die Integration von Umwelt- und Entwicklungszielen in die Programme der Entwicklungszusammenarbeit mit Entwicklungs- wie auch mit Transitionsländern sowie die Kohärenz von multilateralen und bilateralen Aktivitäten. Dies lässt sich nur über eine enge Zusammenarbeit zwischen BAFU, DEZA und SECO erreichen. Die Modalitäten der Durchführung von Hilfstätigkeiten in den Entwicklungsländern zugunsten der globalen Umwelt sind in einer Verordnung aus dem Jahr 1991 geregelt.
Das BAFU, die DEZA, das SECO sowie die Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) und die Abteilung Sektorielle Aussenpolitiken des EDA arbeiten seit 2012 auf einer gemeinsamen Plattform zu Finanzierungsfragen in der internationalen Zusammenarbeit im Umweltbereich (PLAFICO) zusammen. Diese befasst sich sowohl mit den Finanzierungsmechanismen der internationalen Umweltkonventionen als auch mit der bilateralen und multilateralen Umweltzusammenarbeit.
Auf internationaler Ebene engagiert sich das BAFU insbesondere im Rahmen der OECD und der UNO (UNECE, UNEP, UNDP sowie Konferenzen mit Entwicklungsbezug).
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Letzte Änderung 13.03.2024