Auswirkungen des Klimawandels auf Naturgefahren

In der Schweiz nehmen die Risiken durch Naturgefahren aufgrund der steigenden Werte der Infrastrukturen, der Ausbreitung der Siedlungen in Gefahrenzonen und der Auswirkungen des Klimawandels zu. Der Klimawandel wird in Zukunft zu einer Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Extremereignissen führen. Naturgefahren werden dann auch vermehrt in Gebieten und zu Jahreszeiten auftreten, die bisher davon verschont geblieben sind.

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Murgang im Dorf Chamoson (VS), 2018
© Jean-Christophe Bott, Keystone

Zusammenfassend lassen sich die erwarteten Auswirkungen des Klimawandels auf Naturgefahren wie folgt beschreiben:

Wasser

• Zunahme und Intensivierung von kurzen/intensiven Niederschlagsereignissen, die sich auf lokale Überschwemmungen und Oberflächenabflüsse auswirken. Es liegen noch keine Informationen über Trends bei länger anhaltenden Niederschlägen vor.

• Erhöhte Erosion und Sedimentbildung aufgrund des Temperaturanstiegs und der Veränderungen im periglazialen Bereich.

Rutschung

• Veränderungen vor allem in den Bereichen der Vegetationsbedeckung und der Hydrogeologie

• Das Niederschlagsregime und die Intensität der Schneeschmelze sind für spontane Rutschungen und Hangmuren in der Schweiz massgebend. Aufgrund deren Veränderung kann sich Magnitude und Frequenz von spontanen Rutschungen und Hangmuren verändern.

• Durch häufigere Schneeschmelzen können Grossrutschungen allenfalls reaktiviert werden oder sich beschleunigen.

Sturzprozesse (Stein- und Blockschlag, Felssturz, Bergsturz)

• Veränderungen vor allem im Bereich des Permafrosts und in von Gletscherrückzug betroffenen Gebieten.

• In Gebieten mit Gletscherrückzug und im warmen Permafrost ist tendenziell eher von einer Zunahme der Sturzaktivität auszugehen. In den anderen Gebieten ist langfristig tendenziell eher mit einer Abnahme der Sturzaktivität zu rechnen.

Lawinen

• Veränderungen vor allem in den Bereichen der Schneefallgrenze, der Schneemenge und des Schneedeckenaufbaus.

• Bei moderater Klimaänderung gibt es kaum Auswirkungen auf die Lawinenaktivität.

• In tieferen Lagen nimmt die Lawinenhäufigkeit aufgrund der Abnahme der Schneemenge und der höheren durchschnittlichen Schneefallgrenze ab.

Risiken und Chancen des Klimawandels in den Alpenländern © BAFU und Köllner et al. (2017), neu angeordnet

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Letzte Änderung 01.03.2024

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