Naturereignisse können grosse Schäden an Umwelt und Sachwerten verursachen und auch Menschenleben fordern. Die Untersuchung solcher Ereignisse zeigt auf, wie wirkungsvoll die getroffenen Schutzmassnahmen waren und inwiefern die vorhandenen Gefahrengrundlagen ergänzt werden können. Nur so kann der Schutz vor Naturgefahren weiter verbessert werden.
2007 trat die Sorne über die Ufer und bescherte Delsberg ein Hochwasser mit Schäden in Millionenhöhe. Seitdem hat die Stadt zahlreiche Massnahmen zur Prävention ergriffen. «Delémont Marée Basse» dient aber nicht nur dem Hochwasserschutz, es war ein Gesellschaftsprojekt.
Insgesamt betragen die Kosten für Schäden in der Schweiz infolge Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse für die Zeit von 1972 bis 2022 rund CHF 305 Mio. pro Jahr. Wie gross ein Schaden ist, hängt stark von der Raumnutzung (Wert und Verletzlichkeit der gefährdeten Objekte) sowie der Intensität und Ausdehnung des Ereignisses ab. Und nicht zuletzt kommt es darauf an, welche Massnahmen ergriffen wurden, um Menschen, Umwelt und Sachwerte vor Naturgefahren zu schützen.
Die Kenntnisse über Hochwasser, Murgänge, Rutschungen, Sturzprozesse und Lawinen bilden eine wichtige Grundlage für den Schutz vor Naturgefahren. Aus dem Verlauf der Naturereignisse und den verursachten Schäden können wir wichtige Lehren für den zukünftigen Umgang mit Naturgefahren ziehen. Analysen von Grossereignissen, aber auch die systematische Erfassung von mittleren und kleineren Ereignissen im Ereigniskataster bilden somit eine wichtige Grundlage für das integrale Risikomanagement.
Letzte Änderung 03.07.2023