Magazin «die umwelt» 4/2023 - Unentbehrlich: der Wald
Editorial von Katrin Schneeberger, Direktorin BAFU
Focus «Unentbehrlich: der Wald»
Biodiversität, Bauholz, Biketrails – alle wollen etwas vom Wald. In diesem Spannungsfeld muss das BAFU dafür sorgen, dass sich die vielfältige Nutzung des Waldes und sein Schutz nicht in die Quere kommen, sondern im Gleichgewicht bleiben.
Lignum-Direktorin Sandra Burlet würde gern mehr mit Holz bauen, für Pro Natura-Geschäftsleiter Urs Leugger-Eggimann geht im Wald die Biodiversität vor. Auf einem Spaziergang im Sissacherwald im oberen Baselbiet sprechen sie über die Verbindung – und manchmal den Konflikt – zwischen der Nutzung und dem Schutz der Schweizer Wälder.
In den letzten Jahrzehnten haben die Stickstoffeinträge in die Wälder stark zugenommen. Heute sind fast 90 Prozent der Schweizer Wälder von übermässigen Stickstoffeinträgen betroffen – mit negativen Folgen für die Bäume. Immerhin: Die Ursachen für diese Verschmutzung sind bekannt und lassen sich angehen.
Mit den steigenden Temperaturen und häufigeren Trockenperioden nimmt die Gefahr von Waldbränden zu – auch auf der Alpennordseite, und dies das ganze Jahr hindurch. Da die allermeisten Waldbrände unabsichtlich von Menschen verursacht werden, ist es wichtig, dass die Bevölkerung die Präventionsmassnahmen kennt und einhält.
Trockenheit, Hitzeperioden und Stürme: Der Klimawandel setzt dem Schweizer Wald zu. Damit dieser all seine Funktionen auch künftig erfüllen kann, braucht es jetzt Massnahmen – etwa den Wald gezielt zu verjüngen. So wie im Komturenwald in der Gemeinde Köniz. Ein Rundgang mit dem zuständigen Förster.
Sie verbessern die Luftqualität, binden CO2 und regulieren die Temperatur: Bäume leisten viel für uns, und zwar nicht ausschliesslich im Wald. Auch in urbanen Gebieten und auf landwirtschaftlichen Flächen sind sie unverzichtbar. Dank Initiativen in Urban Forestry und Agroforstwirtschaft soll der Baumbestand in diesen Gebieten gefördert werden.