Das BAFU nimmt Koordinationsaufgaben zur Förderung von Kompetenzen im Waldbereich wahr und pflegt dazu engen Kontakt mit zahlreichen Akteuren der Waldbranche. Die Weiterentwicklung des nationalen Bildungssystems Wald wird durch die Zusammenarbeit mit allen Trägern der Waldbildung inhaltlich begleitet und finanziell unterstützt.
Das übergeordnete Ziel der Umweltbildung ist die Förderung von umweltrelevanten Kompetenzen. Dabei sind, gemäss der Strategie des BAFU, die Fach- und Führungskräfte die primäre Zielgruppe für entsprechende Aktivitäten und Massnahmen. Gerade in der Waldbranche ist die Schweiz auf gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte angewiesen, um die zahlreichen Herausforderungen wie den Klimawandel und eine zunehmende Waldnutzung meistern zu können.
Das BAFU führt die Fachstelle Codoc zur Stärkung der Waldbildung, leistet finanzielle Unterstützung an zentrale Bildungsaufgaben und trägt im Rahmen von Gremienarbeit aktiv zur Weiterentwicklung der Waldbildung bei. Zudem befasst sich das BAFU mit der Arbeitssicherheit für forstlich ungelernte Personen.

(©Esther Schlup, Solothurner Waldtage 2024)
Fachstelle Codoc – Koordination und Dokumentation Bildung Wald
Das BAFU führt die Fachstelle Koordination und Dokumentation Bildung Wald Codoc. Die Fachstelle besteht seit 1989 und ist die Drehscheibe für Information, Koordination, Dokumentation und Dienstleistungen für Bildungsthemen im Waldbereich. Sie betreut gesamtschweizerische Projekte der Aus- und Weiterbildung mit den folgenden Schwerpunkten:
- Information zu Bildungsfragen und Waldberufen
- Entwicklung, Aktualisierung und Vertrieb von Lehrmitteln
- Support von Berufsbildnern/-innen und Fachlehrpersonen
- Förderung der Qualitätssicherung und -entwicklung in der Waldbildung
- Weiterentwicklung von Bildungsinhalten und Lehrmitteln
- Förderung der Arbeitssicherheit und Gesundheit
Förderung von Kompetenzen durch finanzielle Unterstützung
Das BAFU leistet im Rahmen von Programmvereinbarungen auf Basis des Nationalen Finanzausgleichs (NFA) und durch Vergabe von Finanzhilfen (Subventionen) finanzielle Unterstützung an die Kantone und Bildungsanbieter aus dem Waldbereich (z.B. Försterschulen, Fachstellen, Vereine, usw.)
NFA-Programmvereinbarungen
Im Rahmen der NFA-Programmvereinbarungen unterstützt das BAFU die Kantone spezifisch mit Beiträgen für Hochschulpraktika und Arbeitssicherheitskurse.
Praktikum für Hochschulabsolventinnen und -absolventen
Das BAFU fördert in Zusammenarbeit mit den Kantonen die praktisch-forstliche Weiterbildung von Hochschulabsolventinnen und -absolventen. Das entsprechende Praktikum wird von der Konferenz der Kantonsförster (KOK) koordiniert. Weitere Informationen und eine Plattform für offene Praktikumsstellen in der Kantonsverwaltung sind auf der Website der KOK zu finden.
Die Abteilung Wald bietet regelmässig Praktikumsstellen für Hochschulabsolventen/-innen an. Diese sind jeweils bei den Stellenanzeigen ausgeschrieben.
Weitere offene Praktikumsstellen, zum Beispiel bei Ingenieurbüros, sind auf der Website des Fachvereins Wald SIA zu finden.
Finanzhilfe für wirkungsorientierte Projekte
Das BAFU leistet mittels Finanzhilfen Unterstützung im Bereich der Waldbildung nach Art. 32 WaG.
Mit den Finanzhilfen werden branchenspezifische Projekte in der beruflichen Grundbildung und höheren Berufsbildung sowie Projekte der berufsorientierten Weiterbildung unterstützt.
Die Finanzhilfen werden anhand von wirkungslogischen Kriterien vergeben. Dies bedeutet, dass die Planung und Umsetzung der eingereichten Projekte wirkungsorientiert erfolgt.
Mehr erfahren: Hintergrundinformationen und Leitfäden zur Wirkungsorientierung
Zurzeit ist im Rahmen des Entlastungspakets 2027 (EP27) des Bundesrates ein Verzicht auf die Förderung von Umweltbildungsprojekten mittels Finanzhilfen geplant. Eine finanzielle Unterstützung von Bildungsprojekten ist deshalb nur noch bis Ende 2026 möglich. Alle weiteren Informationen zum Entlastungspaket 27 sind auf der Webseite des Eidgenössischen Finanzdepartements zu finden: Entlastungspaket 27 (EP27)
Gremienarbeit in der Waldbildung
Das BAFU ist in der Gremienarbeit im Bereich der Waldbildung aktiv. Dazu nimmt die für die Waldbildung zuständige Person Einsitz in der Arbeitsgruppe Waldbildung der Konferenz der Kantonsförster (KOK), arbeitet in der Kurskommission des Vereins FoWaLa (Weiterbildung von Waldfachleuten mit höherer Ausbildung) mit und ist im Vorstand der Organisation der Arbeitswelt (OdA) Wald Schweiz vertreten.
Zudem wirken Fachpersonen aus der Abteilung Wald in den Begleitgruppen der forstlichen Fachstellen Fobatec, Gebirgswaldpflege und Waldbau mit.
Arbeitssicherheit für forstlich ungelernte Personen AGAS
Die AGAS ist eine vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) eingesetzte Arbeitsgruppe für die schweizweite Koordination und Qualitätssicherung der Holzerntekurse sowie für weitere Aktivitäten im Zusammenhang mit Arbeitssicherheit bei forstlich ungelernten Personen. Der Einsatz der AGAS stützt sich auf Art. 21a und Art. 29 Abs. 1 des Waldgesetzes (WaG) sowie Art. 34 der Waldverordnung (WaV) ab.
Die AGAS besteht derzeit aus je einer Vertreterin oder einem Vertreter aus der/dem:
- Bundesamt für Umwelt BAFU (Vorsitz)
- Fachstelle Koordination und Dokumentation Bildung Wald Codoc (Geschäftsführung)
- Schweizerische Unfallversicherungsanstalt SUVA
- WaldSchweiz
- Kantonale(r) Ausbildungsbeauftragte/-r Waldbereich
- Qualitätssicherungskommission der OdA Wald Schweiz (QSK Wald)
- Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft BUL
- Praxisvertreter/-in (Forstbetriebsleiter/-in)
Weitere Informationen zu den Holzerntekurse sind unter www.holzerkurse.ch zu finden.

(©Esther Schlup, Solothurner Waldtage 2024)
Letzte Änderung 26.03.2025