Metallhydroxidschlämme entstehen bei der Behandlung von Bädern und Abwässern aus der chemischen Oberflächenbearbeitung mittels Fällung und Entwässerung. Sie sind soweit möglich und sinnvoll nach Metallgehalt getrennt zu sammeln und der Rückgewinnung der Metalle durch Verhüttung zuzuführen. Nicht verwertbare Metallhydroxidschlämme können nach der notwendigen Behandlung auf Deponien oder Kompartimenten des Typs C abgelagert werden.
Trocknung der Schlämme
Werden Metallhydroxidschlämme vor der Weiterleitung getrocknet, ist insbesondere zu beachten, dass sie sich unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. Überschuss an Oxidationsmittel) stark erwärmen und sich sogar selbst entzünden können. Das kann zu Glimmbränden und je nach Art der Umgebung zu einer Gefährdung von Mensch und Umwelt führen. Aus den verfügbaren Erkenntnissen über die Ursachen der Erwärmung lassen sich folgende vorsorglichen Massnahmen ableiten:
Stoffliche Verwertung durch Verhüttung
Getrennt gesammelte Metallhydroxidschlämme können in Abhängigkeit vom Metallgehalt und der vorhandenen Störstoffe der stofflichen Verwertung zugeführt werden. Durch Verhüttung werden die Hydroxide in die metallische Form überführt und können als Rohmetalle verwendet werden. Die Schweizerische Stiftung für Oberflächentechnik (SSO) fördert im Rahmen der Charta der umweltbewusst entsorgenden Oberflächenbehandler die Verwertung von Metallhydroxidschlämmen. Die Mitglieder der Charta haben sich verpflichtet, Schlämme mit festgelegten Metallgehalten einer stofflichen Verwertung zuzuführen.
Ablagerung auf einer Deponie
Nicht verwertbare und nicht organisch belastete Metallhydroxidschlämme können auf Deponien oder Kompartimenten des Typs Cabgelagert werden, wenn die Anforderungen nach Anh. 5 Ziffer 3.2 - 3.5 VVEA erfüllt sind. Nötigenfalls sind die Abfälle vorgängig thermisch oder chemisch-physikalisch zu behandeln. Zulässig ist auch die Ablagerung auf abfallrechtlich genehmigten Untertagedeponien im Ausland, sofern die Abfälle den Annahmebedingungen entsprechen.
Weitere Informationen zu den zutreffenden Abfallcodes und Codes der Entsorgungsverfahren:
Weiterführende Informationen
Letzte Änderung 01.10.2019