Insekten

Die Situation der Insekten in der Schweiz ist besorgniserregend. Vielfalt und Grösse der Insektenbestände gehen nicht mehr nur im Mittelland stark zurück, sondern auch im Jura und in den Alpen. Der Bund ergreift Massnahmen.

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Insekten, wie die Gemeine Sumpfschwebfliege (Helophilus pendulus), spielen eine tragende Rolle in fast allen Ökosystemen.
© Flickr/Makrowilli

Aufgrund ihres Artenreichtums, ihrer gewaltigen Masse und ihrer vielfältigen Spezialisierungen spielen Insekten eine tragende Rolle in fast allen Ökosystemen. Insekten bestäuben Pflanzen, fördern die Beseitigung toter Organismen, verbessern die Bodenqualität, vertilgen schädliche Artgenossen und sind Nahrung für unzählige andere Tiere. Sie sind auch für uns Menschen unverzichtbar.

Verlust und Zerstörung der Lebensräume

In der Schweiz sind fast 30'000 Insektenarten bekannt. Schätzungen zeigen, dass sogar 44'000 bis 60'000 Arten vorkommen können. Die Bestände sind jedoch stark rückläufig. Am stärksten betroffen sind die Insekten des Landwirtschaftsgebietes, gefolgt von Arten der Gewässer. Von den aktuell 1153 im Rahmen der Roten Listen bewerteten Insektenarten sind fast 60 % gefährdet oder potenziell gefährdet. 

Die für den Rückgang der Insekten verantwortlichen Ursachen sind weitgehend bekannt: 

  • Verlust der Lebensräume durch Versiegelung, Überbauung und Verdichtung 
  • Zerstörung der Qualität der Insektenlebensräume (auch von Gewässern), z. B. durch Dünger, Pestizide, zu frühe Mahd der Wiesen, neue Mahdtechniken und Lichtverschmutzung
  • Fragmentierung und mangelhafte Vernetzung der Lebensräume
  • Klimaerwärmung
  • Ausbreitung gebietsfremder invasiver Arten

Monitoring

Bei der Beurteilung des Zustands der Insektenpopulationen spielt das Monitoring eine grosse Rolle. Der Bund überwacht die Insekten hauptsächlich anhand der Roten Listen und dem Biodiversitätsmonitoring Schweiz (BDM). Daneben gibt es weitere Monitoringprogramme, die für die Insekten wichtig sind, wie NAWA (Nationale Beobachtung Oberflächengewässerqualität) oder ALL-EMA (Arten und Lebensräume Landwirtschaft). Sämtliche Monitoringprogramme in der Schweiz decken jedoch lediglich den Zeitraum der letzten 10 bis 20 Jahre ab. Die grossen Biodiversitätsverluste fanden bereits zuvor statt.

Massnahmen gegen den Insektenschwund 

Der Bericht zuhanden der UREK-N hat die Ursachen des Insektensterbens ermittelt und Massnahmen definiert. Unter anderem ist eine Beschleunigung der Sanierung und des Ausbaus der ökologischen Infrastruktur nötig. Auch braucht es genügend Fläche in ökologischer Qualität sowie die Förderung des Strukturreichtums im Kulturland. Zudem müssen die Evaluation und Erfolgskontrolle von Massnahmen verstärkt werden.

In verschiedenen Pilotprojekten im Rahmen des Aktionsplans Strategie Biodiversität Schweiz wird beispielsweise mit einer Stärkung der ökologischen Infrastruktur gegen den Insektenschwund angekämpft.

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Letzte Änderung 08.12.2023

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