Informationen zu den Magnetfeldern von erdverlegten Kabelleitungen (Hochspannungsleitungen)
1. Magnetfelder bei Kabelleitungen
Während der grossräumige Stromtransport hauptsächlich über Freileitungen erfolgt, geschieht die lokale Verteilung des Stroms grösstenteils über erdverlegte Kabelleitungen.
Bei Freileitungen wirkt die Luft zwischen den Leitern als Isolation. Damit es nicht zu einem Stromüberschlag kommen kann, müssen die Leiter einen gewissen Mindestabstand aufweisen. Bei Kabelleitungen sind die Strom führenden Leiter von einem sehr guten Isolationsmaterial umgeben und können deshalb nahe beieinander liegen, was die räumliche Ausdehnung des Magnetfeldes reduziert.
Im Vergleich zu einer Freileitung hat das Magnetfeld einer Kabelleitung bei gleichem Strom somit eine deutlich kleinere räumliche Ausdehnung. Unmittelbar über einem Kabeltrassee kann die Belastung zwar gleich gross sein wie direkt unter einer Freileitung. Sie nimmt mit zunehmendem Abstand jedoch schneller ab als bei Freileitungen.
Im Gegensatz zum Magnetfeld wird das elektrische Feld durch die Kabelschirme und das Erdreich vollständig abgehalten. Selbst unmittelbar über der Kabelleitung ist deshalb kein elektrisches Feld messbar.
Heute ist es technisch möglich, sogar Höchstspannungsleitungen von 220 oder 380 kV in den Boden zu verlegen. Solche Lösungen kosten jedoch deutlich mehr als Freileitungen. Zudem sind Reparaturen von Schäden aufwändiger und dauern länger. Aus diesen Gründen bevorzugen die Stromversorgungsunternehmen Freileitungen für das Höchstspannungsnetz.


2. Anforderungen und Zuständigkeiten
Hochspannungsleitungen: Anforderungen NISV
Letzte Änderung 23.06.2021