Magazin «die umwelt» 2/2021 - Im Dienst der Umwelt
Editorial von Katrin Schneeberger, Direktorin BAFU.
BAFU-Direktorin Katrin Schneeberger und Martin Grosjean, Direktor des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung an der Universität Bern, sprechen im Doppelinterview über Rollentausch, wissensbasierte Entscheide und die Klimajugend.
Die Schweiz hat aus vergangenen Naturkatastrophen gelernt und ihr Risikomanagement auf einen hohen Stand gebracht. Mit dem Klimawandel kommen nun aber neue Herausforderungen auf unser Land zu. Um die Risiken auch in Zukunft in einem akzeptablen Mass halten zu können, setzt der Bund verstärkt auf Partnerschaftsprojekte mit Versicherungen.
Die Schweiz trägt als Wasserschloss Europas eine besondere Verantwortung gegenüber den Nachbarländern. Die Schweizer Abwasserreinigung gilt als echte Erfolgsgeschichte, doch das kostbare Nass ist vielen Gefahren ausgesetzt – in erster Linie Mikroverunreinigungen und dem Klimawandel.
Die Schweiz hat aus vergangenen Naturkatastrophen gelernt und ihr Risikomanagement auf einen hohen Stand gebracht. Mit dem Klimawandel kommen nun aber neue Herausforderungen auf unser Land zu. Um die Risiken auch in Zukunft in einem akzeptablen Mass halten zu können, setzt der Bund verstärkt auf Partnerschaftsprojekte mit Versicherungen.
Der Schweizer Wald weckt viele Begehrlichkeiten. Das BAFU sorgt dafür, dass er seine Funktionen auch in Zukunft wahrnehmen kann: Menschen und Sachwerte vor Naturgefahren schützen, das Land mit dem Rohstoff Holz versorgen, Erholungsraum für die Bevölkerung und intaktes Ökosystem sein.
Der Boden liegt meistens verborgen unter Äckern, Grasland, Wald oder Siedlungsgebieten. Entsprechend treten seine Schäden nicht offen zutage. Er liefert somit bestes Anschauungsmaterial für die verborgen stattfindende, aber umso bedrohlichere Gefährdung der Umwelt.
Die Schweizer Landschaften stehen unter Druck: Die Siedlungsfläche nimmt zu, Strassen und Schienen zerschneiden die Lebensräume immer stärker. Damit eine Trendwende gelingt, setzt das BAFU im Auftrag des Bundesrates die politischen Leitplanken für eine qualitätsvolle Landschaftsentwicklung. Mitreden wollen hier aber einige.
Mehrere Bürgerinitiativen setzen sich für die Förderung der Kreislaufwirtschaft ein, z. B. Zero Waste Switzerland,
die Repair Cafés oder der Verein Free Go, der frei zugängliche Kühlschränke organisiert. Die Massnahmen sind
aber noch nicht koordiniert und betreffen nur bestimmte Sektoren. Damit die Bewegung richtig ins Rollen kommt,
müssen auch der Gesetzgeber, die Unternehmen und die Industrie mitmachen. In der Schweiz herrscht heute
Aufbruchsstimmung.
Für die Lösung von Umweltproblemen wie dem Klimawandel und der Biodiversitätskrise bietet die Umweltökonomie
wirksame Hebel. Kein Wunder also, hat diese in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Zunehmend rückt auch die Entkopplung des Ressourcenverbrauchs vom Wirtschaftswachstum in den Fokus.
Mit Beginn der Industrialisierung rückte die Verwundbarkeit der Natur ins Bewusstsein der Menschen. Zuvor galt Mutter Erde als mitunter launische und zerstörerische, auf jeden Fall aber übermächtige Spenderin von Nahrung und anderen lebenswichtigen Gütern. Der Wandel der Betrachtungsweise widerspiegelt sich in der Rechtsetzung.