Magazin «die umwelt» 1/2018 - Tatort Umwelt
Editorial von Christine Hofmann, Vizedirektorin BAFU
Dossier Umweltkriminalität
Um die Umwelt besser zu schützen, wurden im Umweltrecht auch Strafbestimmungen erlassen. Die Auswertung der kantonalen Strafentscheide aus den Jahren 2013 bis 2016 durch das BAFU zeigt, dass Umweltdelikte in der Schweiz kein Nischenphänomen sind und dass das Strafmass in den aller- meisten Fällen bei Weitem nicht ausgeschöpft wird.
Genügt das Umweltstrafrecht den heutigen Ansprüchen? Werden Straftaten mit der nötigen Härte verfolgt? Wer kann Beschwerde gegen einen Strafentscheid einlegen? Florian Wild, Leiter der Abteilung Recht beim BAFU, erklärt die Stärken und Schwächen des Umweltstrafrechts und des Strafvollzugs.
Bis zu 27 000 Franken kostet ein Shahtoosh-Schal, der aus den Wollhaaren der Tibetantilope gefertigt ist. Die Nachfrage nach diesen Kleidungsstücken brachte die streng geschützte Art an den Rand der Ausrottung. Die Schweiz ist ein Hotspot des illegalen Handels mit Shahtoosh – und eine Vorreiterin bei dessen Bekämpfung.
In der Schweiz ist die Ein- und Ausfuhr von Abfällen strengen Regeln unterworfen. Während das BAFU den Exporteuren die nötigen Bewilligungen erteilt, kontrolliert der Zoll, ob die Regeln eingehalten werden. «die umwelt» war bei einem Spezialeinsatz des Zollinspektorats Genève-Routes vor Ort.
Den Kantonen kommt bei der Durchsetzung der Umweltgesetze und des Umweltstrafrechts eine Schlüsselrolle zu. Wie diese Aufgabe glaubwürdig und effizient zu bewältigen ist, zeigt das Umweltamt des Kantons St. Gallen.
Mit ihrer Fachstelle für Umweltkriminalität ist die Kantonspolizei Bern gut gerüstet, um Umweltdelikte aufzuklären und die Täter zu überführen. Im Kampf gegen das organisierte Verbrechen erweisen sich die föderalistischen Strukturen in der Schweiz aber als Hemmnis.
Der Staatsanwalt und Experte für Umweltstrafrecht Guy Krayenbühl erklärt, wie die Staatsanwaltschaft Kanton Zürich bei einem Umweltdelikt ermittelt, welche Fälle sie am stärksten beschäftigen und wie man die Rechte der Umwelt in Prozessverfahren stärken könnte.
10.04.2018 - Die internationale Umweltkriminalität ist ein hochprofitables Geschäft. Wie das Beispiel des illegalen Holzhandels zeigt, werden dadurch nicht nur Ökosysteme zerstört, sondern auch fragile Staaten und die legal agierende Wirtschaft geschädigt. Grund für das kriminelle Abholzen von Tropenwald ist immer häufiger der Landbedarf für Palmölplantagen.