Magazin «die umwelt» 1/2022 - Streifzug durch die Umwelt
Editorial von Katrin Schneeberger, Direktorin BAFU.
Teaser
Klimawandel, Kreislaufwirtschaft, Schutz der natürlichen Ressourcen: Die Herausforderungen im Umweltbereich sind gross und ebenso die Vielfalt der vom BAFU abgedeckten Umweltthemen. In 10 Artikeln bietet die aktuelle Ausgabe einen Streifzug durch die Umwelt.
Der Import von illegal geerntetem Holz in die Schweiz war bisher nicht riskant. Seit dem 1. Januar 2022 ist dies anders: Die neu in Kraft getretene Holzhandelsverordnung (HHV) erlaubt Importeuren nur noch, legal geschlagene Bäume und daraus produzierte Holzprodukte einzuführen.
Unverbautes Land steht unter Druck. Siedlungen dehnen sich aus, und Verkehrswege beanspruchen immer mehr Platz. Dies geht zulasten von kostbarem Boden, auf den wir dringend angewiesen sind. Flächendeckende Bodendaten legen die Basis, um unverbaute Flächen künftig besser zu schützen und die Böden als zentrale Lebensgrundlage nachhaltiger zu nutzen.
Weltweit begeben sich jedes Jahr Billionen von Insekten auf Wanderschaft. Erst langsam beginnt die Wissenschaft die ökologischen Zusammenhänge dieses Phänomens zu verstehen. Ein wichtiger Forschungsstandort befindet sich auf dem Col de Bretolet, wo die Schweizerische Vogelwarte seit gut 50 Jahren eine Station betreibt.
Wenn sich ein grösserer Vogel auf einen Strommast setzt, riskiert er einen tödlichen elektrischen Schlag. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, solche Unfälle zu verhüten. Eine technische Knacknuss blieben bisher die Mastschalter. Bei manchen Masten sind sie zuoberst angebracht – also da, wo Vögel gerne landen. Im Auftrag des BAFU skizziert eine Schweizer Firma nun auch dafür Lösungen.
Das Schweizer Erdgasleitungsnetz ist rund 2300 Kilometer lang und versorgt Haushalte und Betriebe mit Energie. Gravierende Unfälle mit Gasexplosionen sind äusserst selten. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, wird das Netz derzeit auf Herz und Nieren geprüft.
Wiederkehrende Seuchen und Epidemien, die viel Elend mit sich brachten, sind im Lauf der Zeit mit immer komplexeren biotechnologischen Mitteln bekämpft worden. Im Umgang mit Mikroorganismen, die der menschlichen und tierischen Gesundheit sowie der Umwelt Schaden zufügen können, hat sich in der Schweiz eine eigentliche Sicherheitskultur entwickelt. Die Konfrontation mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV 2 war eine Bewährungsprobe.
Um verlässlich abschätzen zu können, in welchem Ausmass unterschiedliche Verkehrsmittel die Umwelt belasten, braucht es eine möglichst objektive Bewertungsmethode. Mit den Umweltbelastungspunkten (UBP) hat das BAFU eine umfassende Ökobilanz-Methode mitentwickelt, die nun in einer aktualisierten Ausgabe vorliegt.
Wie Gemeinden, Kantone und Bundesstellen ihre Güter und Dienstleistungen möglichst verantwortungsvoll beschaffen können, zeigt die neue Wissensplattform nachhaltige öffentliche Beschaffung (WöB).
Wegen der Corona-Pandemie blieben viele Beschäftigte im Homeoffice. Auch in Zukunft werden die Leute aus dem Dienstleistungssektor vermehrt in den eigenen vier Wänden arbeiten. Mit allen Vor- und Nachteilen, welche das Homeoffice mit sich bringt: Für die Umwelt sind die Auswirkungen positiv, wie Berechnungen des BAFU zeigen.
Das Online-Lernprogramm Future Perfect vermittelt Lernenden die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, damit sie diese in ihren Betrieben anwenden können. Die ersten Erfahrungen mit Pilotklassen stimmen positiv. «Future Perfect hat das Potenzial, angehende Berufsleute in grosser Zahl zu erreichen und damit einen wesentlichen Beitrag an umweltverträgliche, zukunftsfähige Lösungen zu leisten», sagt Andrea Bader vom BAFU.