Citrusbockkäfer – Anoplophora chinensis

Der Citrusbockkäfer ist ein besonders gefährlicher Schadorganismus. Seit dem 1. Januar 2020 ist er in der Verordnung des WBF und des UVEK zur Pflanzengesundheitsverordnung (PGesV-WBF-UVEK) als prioritärer Quarantäneorganismus aufgelistet. Der Käfer ist folglich meldepflichtig und muss bekämpft werden. Der Citrusbockkäfer stammt ursprünglich aus Asien und befällt rund 100 Laubbaumarten, aber auch andere Arten wie Rosen. Er wurde zum ersten Mal 1997 in Europa gefunden und in der Schweiz wurde 2014 ein Exemplar gefunden. Zum Glück handelte es sich um einen Einzelfund und es wurde kein Freilandbefall nachgewiesen.

Im Gegensatz zum asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB), der den oberen Stamm und die Äste befällt, bevorzugt der Citrusbockkäfer (CLB) eher den unteren Teil der Bäume sowie auch die Wurzeln. Dies bedeutet, dass von einem befallenen Baum auch die Wurzeln vernichtet werden müssen, was die Bekämpfung sehr aufwändig macht. Die Käfer legen ihre Eier an gesunde Bäume ab, auch an kleinen Zierbäumen oder Bonsaipflanzen. Je nach Baumgrösse kann ein ein- oder mehrjähriger Befall zum Absterben der Pflanze führen.

Merkmale des Citrusbockkäfers

  • Schwarz glänzender Käfer mit hellen Flecken
  • Sehr ähnlich zum asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB)
  • Körper (ohne Fühler) 25-40 mm lang; 11-segmentige Fühler 25-80 mm lang
  • Lebenszyklus zweijährig, Flugaktivität April bis Oktober
     

Betroffene Baumarten

  • Rund um 100 Laubbaumarten (z.B. Ahorn, Platanen, Obst- und Citrusbäume)
  • Rosen
  • Bonsais

Verwechslungsmöglichkeiten

Käfer und Larve ähneln sehr stark denen des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB). Der Citrusbockkäfer hat im Gegensatz zum ALB eine höckerige Flügeldeckenbasis (Ansatz), der Rest des Körpers ist glatt. Die Larven können mit anderen, einheimischen Bockkäfern verwechselt werden.
In der Schweiz gibt es einheimische Bockkäferarten, die ähnlich aussehen wie der Citrusbockkäfer und der asiatischen Laubholzbockkäfer. Manche dieser Arten sind selten, gefährdet und daher geschützt. Sie stellen auch keine Gefahr für den Schweizer Wald dar. Bitte töten Sie deshalb keine verdächtigen Käfer, sondern fangen Sie diese ein und bewahren Sie sie in einem verschliessbaren Glas auf. So können sie den Käfer auf Verwechslungsmöglichkeiten überprüfen. Melden sie einen konkreten Verdacht, wenn möglich mit Foto, Ihrer kantonalen Fachstelle (siehe Dokumente unten).

Bestimmungshilfe asiatische Laubholzbockkäfer

Cover Bestimmungshilfe asiatische Laubholzbockkäfer

Merkmale, Befallssymptome und Verwechslungsmöglichkeiten. 2023

Importwege und Befallssituation des Citrusbockkäfers in der Schweiz

In der Schweiz ist der Käfer heute getilgt. In Europa gibt es aber mehrere Befälle (z.B. in Italien und Frankreich). Einige dieser Befälle (z.B. in Italien) sind nicht mehr tilgbar. Es wird aber eine strenge Eindämmungsstrategie umgesetzt, um sicherzustellen, dass der Bockkäfer sich nicht weiterverbreitet. 

Das Risiko ist hoch, den CLB als blinden Passagier aus Ländern, in denen er bereits vorkommt, zu importieren. Er kann als Larve in Pflanzen (z.B. Bonsais) die Reise überleben und sich so verbreiten. Um dies zu vermeiden, unterliegen bestimmte sogenannte "Risikowaren" aus Ländern, in denen der Schädling vorkommt, besonderen Bestimmungen bei der Einfuhr in die europäische Union und die Schweiz. 

Wie bei den anderen prioritären Quarantäneorganismen hat sich die Schweiz wie auch alle EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, ihr Gebiet aktiv zu überwachen (z.B. mit Hilfe von Insektenfallen an Risikostandorten), um einen Befall so früh wie möglich zu entdecken.

Informationsmaterial

Weiterführende Informationen

Kontakt
Letzte Änderung 04.08.2023

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