Wildtierkorridore

Die meisten Wildtierkorridore sind beeinträchtigt oder unterbrochen. Wildtierpassagen sollen helfen, die unterbrochenen Korridore wiederherzustellen. Der Bund hat zusammen mit kantonalen und nationalen Partnern Richtlinien und Strategien zu deren Sanierung erarbeitet.

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Wildtierpassage bei Neu-Ischlag Kt. Bern
© Emanuel Ammon, Pro Natura

Die festen Routen, auf denen sich Wildtiere grossräumig bewegen, werden Wildtierkorridore genannt. Wird ein Korridor mit speziellen Bauwerken versehen, spricht man von Wildtierpassagen. Wildtierkorridore sind wichtige Vernetzungsgebiete und ein bedeutender Bestandteil der Ökologischen Infrastruktur.

Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung

In der Schweiz existieren 304 Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung (Stand 2020). Sie verbinden fragmentierte Ökosysteme oder geeignete Lebensräume und sind für Wildtiere lebensnotwendig. Denn Strassen und Schienen bilden für viele wildlebende Tiere unüberwindbare Barrieren. 

Sowohl grosse wildlebende Tiere wie Rehe und Hirsche, mittelgrosse wie Füchse und Hasen, aber auch kleine wie Amphibien oder Fledermäuse müssen sich für Nahrung und Fortpflanzung bewegen können. 

Eine Beurteilung der Wildtierkorridore kam zu folgendem Schluss:

  • 47 Korridore (16 %) sind weitgehend unterbrochen und können von Wildtieren nicht mehr benutzt werden;
  • über die Hälfte (171 Korridore, 56 %) sind nennenswert bis stark beeinträchtigt; 
  • weniger als ein Drittel (86 Korridore, 28 %) kann als intakt eingestuft werden.

Massnahmen im Rahmen des Aktionsplans Strategie Biodiversität Schweiz 

Mit verschiedenen Projekten werden die Durchlässe für Wildtiere bei Strassen und Bahnen verbessert, die Grundlagen für die Sanierung der Wildtierkorridore überarbeitet und die Sanierungen, die das Bundesamt für Strassen (ASTRA) an Nationalstrassen vornimmt, beschleunigt. 

Stand der Umsetzung Nationalstrassen (2021)

Seit 2003 arbeitet das ASTRA zusammen mit dem BAFU und den Kantonen an der Sanierung von unterbrochenen Korridoren – und zwar mit dem Bau von Wildtierpassagen entlang der Nationalstrassen. Der Stand des ASTRA-Teilprogramms Sanierung der Wildtierkorridore wird jährlich aktualisiert und publiziert.

Richtlinien und Vorgaben für Wildtierpassagen

2001 hat das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) eine Richtlinie für den Bau von Wildtierpassagen erstellt.

Planung und Bau von Wildtierpassagen an Verkehrswegen (PDF, 25 kB, 21.04.2010)Die Richtlinie des UVEK zeigt Kriterien auf, anhand derer die Anzahl der Wildtierpassagen, ihr Standort, der Bauwerktyp und die Dimensionen bestimmt werden. November 2001.

Zudem gelten folgende Richtlinien und Normen:

Wirkungskontrolle an Wildtierpassagen

Um den Erfolg der Bauwerke miteinander zu vergleichen, werden die Daten nach einem standardisierten Verfahren aufgenommen. Wirkungskontrollen sind obligatorische Bestandteile von Sanierungs- und Wiederherstellungsprojekten.

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Letzte Änderung 07.02.2024

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