Silberfischchen, Kellerasseln und Staubläuse halten sich bevorzugt an feuchten Stellen auf. Das Reduzieren der Feuchtigkeit in Innenräumen beugt dem Auftreten solcher Gliederfüsser vor.
Einige Gliederfüsser, wie Silberfischchen (Lepisma saccharina), Kellerasseln (Porcellio scaber) und Staubläuse (Psocoptera) können sich bei hoher Luftfeuchtigkeit an feuchten Stellen im Badezimmer, in der Küche oder im Keller niederlassen. Sie richten keinen Schaden an, können aber ein unbehagliches Gefühl bei manchen Menschen hervorrufen. Kommen diese Arten in grossen Zahlen vor, zeigen sie ein Feuchtigkeitsproblem an.
Kellerasseln, Silberfischchen und Staubläuse sind wichtige Abfallverwerter (Destruenten) und spielen eine wichtige Rolle als Nahrungsquelle für zahlreiche Tiere wie Maulwürfe, Kröten, Spinnen und Vögel.
Um einem Befall vorzubeugen, sollte die Luftfeuchtigkeit in Räumen niedrig gehalten werden. Dazu sollten Innenräume regelmässig, wenn möglich drei Mal täglich für fünf Minuten, gelüftet werden und Feuchtigkeitsquellen entfernt werden (Kleider und feuchte Tücher können draussen aufgehängt werden). Nach dem Duschen oder Baden sollte das Spritzwasser weggewischt werden. Während des Kochens ist der Dampfabzug einzuschalten. Im Winter sollten die Fenster nicht gekippt werden, weil sich ansonsten Feuchtigkeit an den auskühlenden Wänden niederschlagen kann.
Zudem ist es sinnvoll, dass Nahrungsmittel fest verschlossen (z.B. in Einmachgläsern) und trocken aufbewahrt werden.
Ritzen und Spalten können abgedichtet werden, um den Kellerasseln bzw. Silberfischchen Versteckmöglichkeiten zu nehmen. Zudem wird so das Eindringen von Wasser in solche Spalten verhindert.
Kellerasseln verstecken sich gerne unter Türen und können beim Öffnen dieser Türen ins Haus gelangen. Falls eine grosse Öffnung zwischen Türe und Schwelle besteht, kann diese durch eine Dichtung verschlossen werden.
Silberfischchen, Kellerasseln und Staubläuse sind nachtaktiv, lichtscheu und verstecken sich tagsüber in Ritzen oder hinter Sockelleisten.
Silberfischchen (Lepsima saccharina) sind silbrig glänzend, haben zwei Fühler, drei borstenförmige Anhänge am Hinterteil und sind 7-11 mm gross. Sie ernähren sich von Stärke und zuckerhaltigen Stoffen, wie Mehl, Zucker, Kleister, Bucheinbänden, Fotos aber auch von Hausstaubmilben, Häutungsresten und Schimmelpilzen in der Küche oder im Badezimmer.
Kellerasseln (Porcellio scaber) sind grau, haben 7 Beinpaare und sind bis 1.8 cm lang. Sie sind wichtige Abfallverwerter (Destruenten), die abgestorbenes, organisches Material zu Humus verarbeiten. Kellerasseln erfüllen diese Funktion zum Beispiel im Kompost, auf dem Waldboden oder unter Büschen. Man findet Kellerasseln oft unter Steinen oder Totholz. In Gebäuden können sie in feuchten Räumen wie im Keller auftreten.
Staubläuse (Psocoptera) sind sehr kleine, nur 1-2 mm grosse, beige Insekten. Es gibt Arten mit und ohne Flügel. Sie können laufen oder auch herum hüpfen und sie haben nichts mit echten Tier- oder Menschenläusen zu tun. Sie können vor allem in Neubauten oder nach Wasserschäden massenhaft auftreten. Sie ernähren sich von mikroskopischen Schimmelbelägen, welche sich in Räumen mit einer Luftfeuchtigkeit von über 65 % bilden können. Man findet sie an Wänden, in Nahrungsmitteln oder Büchern. Sie werden mit Nahrungsmitteln oder Verpackungsmaterial in die Wohnung gebracht oder wandern von draussen hinein.
Bei einem Befall muss die Feuchtigkeit reduziert werden. Dazu können die vorbeugenden Massnahmen angewandt werden. Bei einem Neubau mit Massenbefall durch Staubläuse kann die Luftfeuchtigkeit mit einem Entfeuchter reduziert werden. In feuchten Altbauten oder nach Wasserschäden muss zuerst die Ursache für die Feuchtigkeit gesucht und behoben werden. Befallene Lebensmittel müssen entsorgt werden.
Fallen
Silberfischchen und Kellerasseln können mit Fallen gefangen werden. Die Fallen werden abends aufgestellt und morgens geleert. Die gefangenen Tiere können draussen, z.B. unter einem Busch oder auf den Kompost freigelassen werden.
Kellerasseln und Silberfischchen können mit ausgelegten, in der Schale gekochten Kartoffeln oder Rüben geködert werden. Die Tiere fressen sich ins Innere und können anschliessend auf den Kompost gebracht werden.
Eine weitere Falle für Kellerasseln kann ein Blumentopf mit Holzwolle, feuchtem Moos und Schalen von gekochten Kartoffeln sein, die mit der Öffnung zur Wand aufgestellt wird. Der Inhalt, inklusive Asseln, kann anschliessend im Freien geleert und der Topf neu befüllt werden.
Für das Fangen von Silberfischchen können feuchte, weisse Baumwolllappen mit etwas Gips (Calciumsulfat-Dihydrat), Mehl oder Zucker bestreut werden und am Befallsort hingelegt werden. Der Lappen kann am folgenden Morgen im Freien ausgeschüttelt werden, inklusive der Silberfischchen, die sich darin versteckt haben.
Vor die Schlupflöcher können im Handel angebotene Leimfallen platziert werden, worauf die Gliederfüsser kleben bleiben.
Austrocknen
Diatomeenerde (Kieselgur) oder Babypuder kann in und vor den Schlupflöchern fein verteilt werden. Laufen die Gliederfüsser über das Pulver, bleibt es an ihnen haften und sie trocknen aus. Dies funktioniert allerdings nur, wenn das Pulver trocken ist.
Die Vorbeuge- und nicht chemischen Bekämpfungsmassnahmen reichen bei Staubläusen, Silberfischchen und Kellerasseln in der Regel aus, um das Schädlingsproblem loszuwerden.
Falls im Verkauf angebotene Mittel privat eingesetzt werden, soll eine umfassende Beratung eingeholt und das Produkt sorgfältig, unter Berücksichtigung der Gefahrenhinweise ausgesucht werden. Bei der Verwendung müssen die Vorschriften gemäss Gebrauchsanweisung eingehalten werden. Eine unsachgemässe Anwendung von Bioziden kann zu Vergiftung von Menschen, Haus- und Wildtieren führen. Andere unerwünschte Folgen sind die Bildung von Resistenzen und die Frassverweigerung, was die Produkte unwirksam macht.
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Letzte Änderung 28.04.2021