Spinnen sind wertvolle Nützlinge und für uns Menschen völlig harmlos. Falls unerwünscht, sorgen Insektenschutznetze an den Fenstern dafür, dass in Gebäuden weniger Spinnen auftreten.
Webspinnen (Araneae), die in der Schweiz vorkommen, sind harmlos und richten keinen Schaden an.
Mit ihren Kieferklauen sind heimische Spinnen nicht in der Lage, die menschliche Haut zu durchdringen. Trotzdem fürchten sich viele Menschen vor diesen Achtbeinern.
Spinnen ernähren sich von Gliederfüssern wie Mücken und Fliegen und sind dadurch wertvolle Nützlinge. Weltweit verzehren Spinnen jährlich 400 bis 800 Millionen Tonnen Gliederfüsser (Nyffeler und Birkhofer 2017). Für viele Tiere sind Spinnen eine wichtige Nahrungsquelle, zum Beispiel für Vögel.
Spinnen in Innenräumen
Falls Spinnen im Gebäude unerwünscht sind, können Insektenschutznetze an Fenstern und Türen montiert werden, um sie am Eindringen in Gebäude zu hindern. Ebenfalls können Räume regelmässig gereinigt und Spinnennetze regelmässig entfernt werden.
Die Düfte stark riechender Pflanzen, wie z.B. Lavendel, sollen Spinnen fernhalten. Die Wirksamkeit solcher Duftstoffe mag plausibel erscheinen, ist aber mit wissenschaftlichen Methoden oder nach regulatorischen Kriterien nicht bewiesen. Trotzdem können solche Alternativen ausprobiert werden. Um das Haus herum, vor oder hinter dem Fenster und bei den Türen können als Fernhaltemittel solche stark riechenden Pflanzen gepflanzt oder Teile davon ausgelegt werden.
Spinnen an der Fassade
Mauerspinnen (Brigittea civica) sind bis 3.5 Millimeter kleine Spinnen. Sie spinnen ihre Netze auf der Hauswand bzw. Mauer und verkriechen sich in Ritzen und Spalten, an einem regengeschützten Ort, in der Nähe der Netze (z.B. unter dem Dach). Neben der Beute bleiben an den Netzen auch Staub und andere Partikel haften, wonach die Netze als dunkle kreisrunde Flecken auf der Fassade zu sehen sind. Die Fassade wird dadurch zwar nicht beschädigt, sieht aber unschön aus. Von der Mauerspinne bevorzugt befallen werden helle und nächtlich beleuchtete Fassaden, die viele Nachtinsekten anziehen, welche den Spinnen als Nahrung dienen.
Um einem Befall vorzubeugen kann man:
- kleine Ritzen und Spalten in der Fassade verschliessen;
- Fassaden regelmässig reinigen (z.B. mit heissem Wasser und einer weichen Bürste);
- eine Fassadenfarbe wählen, auf welcher die Verschmutzungen weniger auffallen; und
- auf eine Aussenbeleuchtung verzichten. Wenn eine Beleuchtung nötig ist, können Bewegungsmelder mit Zeitschaltern installiert und Lampen verwendet werden, die Insekten weniger anziehen (warmweisse LEDs mit niedrigen Wattzahlen).
Spinnen in Innenräumen
Unerwünschte Spinnen in Innenräumen können mit einem Becher und einem untergeschobenen Papier oder mit einem Spinnenfänger eingefangen und draussen freigelassen werden. Spinnenfänger sind einfach in der Handhabung und eignen sich gut für Menschen, die sich vor Spinnen fürchten.
Spinnen an der Fassade
Verschmutzte Spinnennetze an der Fassade können mit einem Besen abgefegt oder mit Wasser weggewaschen werden. Ideal ist ein Bürste mit warmem Wasser. Da die Spinnen sich bei der Reinigung in ihre Ritzen und Spalten zurückziehen können, muss die Reinigung regelmässig wiederholt werden.
Eine chemische Bekämpfung von Spinnen in Innenräumen ist nicht nötig, da Spinnen keinen Schaden anrichten, keine Gefahr darstellen und einfach nach draussen gebracht werden können.
In der Regel reichen die vorbeugenden und nicht-chemischen Bekämpfungsmassnahmen aus, um die Verschmutzungen auf der Fassade durch Mauerspinnen zu beseitigen. Bei einem starken Befall muss die Reinigung regelmässig wiederholt werden. Auch eine chemische Bekämpfung, in Kombination mit einer Reinigung, muss regelmässig wiederholt werden. Eine chemische Bekämpfung sollte durch eine Schädlingsbekämpfungsfirma ausgeführt werden. Eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma kennt die Schlupfwinkel der Spinnen und kann diese, nach der Reinigung, gezielt behandeln. Die Firma darf Biozidprodukte, in vorgeschriebener Konzentration, nur punktuell anwenden, d.h. in Ecken, in Ritzen, und an befallenen Stellen. Da viele der in Frage kommenden Biozidprodukte ein hohes Risiko für aquatische Organismen darstellen, dürfen die behandelten Stellen nicht der Witterung ausgesetzt sein, und das Produkt darf nicht in die Kanalisation und in das Oberflächengewässer gelangen.
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Letzte Änderung 28.04.2021