Durch geeignete Vorbeugemassnahmen und rasches Erkennen blutsaugender Gliederfüsser, kann man sich vor ihnen schützen und/oder sie rasch und effizient bekämpfen.

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Blutsaugende Gliederfüsser wie Zecken, Milben und Flöhe können auch den Menschen befallen. Einige von ihnen können allergische Reaktionen auslösen und sogar Krankheiten übertragen. Ihre Stiche führen oft zu juckenden Hautarealen (Quaddeln).
Zecken können in der Schweiz unter anderem die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Die Lyme-Borreliose kann, falls rechtzeitig erkannt, mit Antibiotika behandelt werden. Gegen FSME gibt es eine Impfung. Mehr Informationen über Krankheiten, welche durch Zecken übertragen werden sowie die Risikogebiete und Impfempfehlungen können auf der Webseite des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) gefunden werden:
Aufenthalt im Freien

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Zecken halten sich in Bodennähe oder bis maximal 1.5 Meter über dem Boden auf. Um sich vor Zecken und anderen blutsaugenden Parasiten zu schützen, sollte(n) während der Zeckensaison von Februar bis Oktober (bei Temperaturen höher als 7° C) folgendes beachtet werden:
- die Wege nutzen und das Durchschreiten von Unterholz vermeiden;
- beim Aufenthalt im Freien gut schliessende lange, helle Kleidung und geschlossene Schuhe tragen (Socken können aussen über die Hosen gestülpt werden);
- Schutzmittel (Repellentien) verwenden; und
- den Körper nach dem Aufenthalt im Freien auf Zecken und andere Parasiten absuchen und diese, falls vorhanden, so schnell wie möglich entfernen (Zeckenentfernung siehe Früherkennung).
Die Zecken-App kann helfen, Zeckenstiche zu vermeiden und Borreliose-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Dank der Warnfunktion und den Tipps für Schutzmassnahmen, kann man sich gezielt vor Zecken schützen.
Parasiten auf Haustieren
Einige blutsaugende Insekten, wie zum Beispiel der Katzenfloh, die Hundezecke und die Vogelmilbe, befallen in der Regel ihre Wirtstiere, also Katzen, Hunde oder Vögel. Bei sehr grossem Befall oder bei Abwesenheit ihres Wirts können sie auch Menschen befallen. Deshalb sollten Haustiere regelmässig auf Anzeichen von Parasiten untersucht werden. Dazu sollte das Fell bzw. die Federn sowie der Schlaf und Liegebereich regelmässig auf Parasiten und deren Verschmutzung untersucht und gereinigt werden. Für Hunde und Katzen sind im Handel spezielle Produkte erhältlich, die Flöhe, Zecken und Läuse fernhalten.
Hühnerställe sollten nicht direkt neben dem Haus aufgestellt werden, damit Milben nicht in die Gebäude eindringen, wo sie potentiell auch den Menschen befallen könnten. Spalten im Hühnerhaus sollten verschlossen werden. Diatomeenerde kann in der Einstreu, im Sandbad und um den Sitzstangen verwendet werden.
Mensch zu Mensch Übertragung
Parasiten wie Kopfläuse, Filzläuse und Krätzmilben werden von Mensch zu Mensch übertragen. Die Übertragung geschieht zum Beispiel über Mützen oder über (intensiven) Körperkontakt. Kleidung aus zweiter Hand sollte vor dem ersten Gebrauch bei mind. 60° gewaschen oder über mehrere Tage (je nach Menge) bei -18° C im Tiefkühler aufbewahrt werden.
Zecken

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Zecken suchen: Nach dem Aufenthalt im Freien (Wiese, Wald) sollten Hunde, Katzen und der eigene Körper auf Zecken abgesucht werden. Da Zecken dünne Hautschichten bevorzugen, findet man sie häufig in den Kniekehlen, unter den Achseln, hinter den Ohren, am Haaransatz, Gesäss, Leistengegend und Bauchnabel.
Zecken entfernen: Entdeckte Zecken sollten möglichst schnell mit einer Pinzette direkt über der Haut gefasst und unter kontinuierlichem Zug entfernt werden. Die Stelle und die Pinzette sollten anschliessend desinfiziert werden. Je früher eine Zecke entfernt wird, desto weniger wahrscheinlich ist eine Ansteckung mit Krankheitserregern. Das Datum und der Ort am Körper, wo die Zecke gefunden wurde, sollten notiert werden. Bei Fieber oder anderen Symptomen nach einem Zeckenstich sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Flöhe auf Haustieren
In der Schweiz kommen viele Floharten vor. Oft sind sie nach den Tieren benannt, die sie bevorzugt befallen. Einige sind sehr wirtsspezifisch, andere, wie der Katzenfloh, nicht. Um der Befallsursache auf den Grund zu kommen, ist deshalb bei einem Flohproblem die Artbestimmung wichtig.
Einen Katzenflohbefall kann man an dem aus dem Fell gebürsteten Flohkot erkennen, welcher sich auf feuchtem, weissem Haushaltspapier rot färbt.
Flöhe reagieren auf Bewegung und lassen sich durch langsames hin- und herziehen eines weissen Tuches am Schlaf- und Liegeplatz nachweisen. Bei Verdacht auf Vogelflöhe können Sie ein weisses Tuch über einen Besen legen und diesen vor dem verlassenen Vogelnest hin und her bewegen. Die Flöhe springen auf das Tuch und sind als schwarze, sich bewegende Punkte auf dem weissen Hintergrund gut zu sehen.
Juckreiz
Juckende Haut kann von den Einstichstellen verschiedenster Parasiten stammen oder ganz andere Gründe (Allergien, Nebenwirkungen von Medikamenten oder Krankheiten) haben. Am besten wird dazu der Hautarzt kontaktiert. Beim Arztbesuch kann es hilfreich sein zu erwähnen, was vorher unternommen wurde (z.B. Kontakt mit Haustieren, Wiesenspaziergang, Bad in einem See, Aufenthalt im Garten, etc.).
Für die Bekämpfung von Parasiten auf Haustieren sollte(n):
- der Tierarzt kontaktiert werden, um das Haustier gegen die Parasiten zu behandeln;
- die Schlaf- und Liegeplätze täglich gründlich gesaugt, und mit einem Dampfreinigungsgerät gereinigt werden;
- Käfige gründlich gereinigt werden und/oder bei -18 °C drei Tage in der Tiefkühltruhe aufbewahrt werden;
- waschbare Decken oder Matten möglichst bei 60°C gewaschen.
Nach der Reinigung kann zusätzlich eine hauchdünne Schicht Diatomeenerde auf und um die Schlaf- und Liegeplätze und in Ritzen und Spalten aufgetragen werden.
Weiterführende Informationen
Letzte Änderung 28.04.2021